Deutsche Gesellschaft für Orthopterologie e.V.DGfO

 

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Heuschrecken und Fangschrecken


Arbeitskreis Heuschrecken Nordrhein-Westfalen

Terminankündigung – Jahrestreffen Heuschrecken in Nordrhein-Westfalen 2021

Liebe Heuschreckenfreund*innen,
nachdem das Jahrestreffen unseres Arbeitskreises im letzten Jahr coronabedingt ausgefallen ist, bieten wir in diesem Jahr wieder eine Veranstaltung an. Wir wollen am Samstag, 11. September, 11 bis 15 Uhr, eine Exkursion im Ruhrgebiet durchführen. Die Exkursionsleitung übernimmt Tobias Rautenberg von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet.

Der Treffpunkt ist: Besucherparkplatz Haus Ripshorst, Ripshorster Str. 306, 46117 Oberhausen, Koordinaten: 51.492099, 6.900131

Hinweise zur Anfahrt mit dem ÖPNV oder dem Auto (nächste Autobahnabfahrt: A42 Anschlussstelle 11 Oberhausen Neue Mitte) finden sie hier

Vom Besucherparkplatz aus sind innerhalb weniger Minuten fußläufig dreiinteressante Gebiete (Gleispark Frintrop, Läppkes Mühlenbach Renaturierung und Brache Neue Mitte 2) erreichbar. Hauptzielart wäre die Ameisengrille,die man hier in den letzten Jahren relativ verlässlich finden konnte. Außerdem kommen die beiden für Industriebrachen des Ruhrgebiets typischen Arten Blauflügelige Sandschrecke und Ödlandschrecke vor. Das Weinhähnchen hat ebenfalls eine große Population und ist bei bedecktem Himmel oft auchschon tagsüber zu hören. Die Westliche Dornschrecke wurde erstmals in diesem Jahr in einem der Gebiete gefunden. Auch die Große Heuschrecken-Sandwespe (Sphex funerarius) ist inzwischen regelmäßig zu beobachten, aber im September ist ihre Flugzeit wahrscheinlich schon beendet.

Die Exkursion findet unter den allgemeinbekannten Corona-Regeln statt. Die Teilnehmer müssen geimpft, genesen oder getestet sein (Test nicht älter als 48 Stunden). Im Gelände ist der Mindestabstand von 1,5 Meter einzuhalten. Bei Regenwetter findet die Exkursion nicht statt. Eine Anmeldung ist noch möglich. Bitte für die Mittagspause eine Selbstverpflegung mitbringen.

Anmeldungen zu dieser kostenfreien Veranstaltung bitte bis zum 06. September 2021 an: NABU NRW, Landesfachausschuss Entomologie, Tel. 0211 / 159251-0, info@NABU-NRW.de

Die Veranstaltung findet im Rahmen des NUA-Bildungsprogramms statt.

Im nächsten Jahr hoffen wir, wieder ein Jahrestreffen mit Vortragsprogramm durchführen zu können.


Aufruf zur Meldung aktueller Grillen-Funde

Der Arbeitskreis Heuschrecken Nordrhein Westfalen ruft zur Meldung aktueller Grillen-Funde auf. Die Feldgrille (Gryllus campestris) breitet sich derzeit in NRW klimawandelbedingt aus.

Im Sommer 2019 konnte durch Ulrich Sander erstmals die Südliche Grille (Eumodicogryllus bordigalensis) für NRW nachgewiesen werden. Die Nachweise stammen aus Bonn-Oberkassel und Königswinter-Niederdollendorf. Bei den Fundorten handelt es sich hauptsächlich um Bahnlinien. Die Tiere halten sich dort bevorzugt im Gleisschotter auf. Gelegentlich kann die Südliche Grille aber auch an anderen Stellen wie Waldrändern, Gärten und Neubaugebieten angetroffen werden. Da die Art sehr versteckt lebt, lässt sie sich am besten über ihren Gesang nachweisen (Download: ►Audiodatei bereitgestellt durch Ulrich Sander).

Mit Ihrer Meldung tragen Sie dazu bei, die Arealexpansion der beiden Grillenarten und phänologische Veränderungen in ihrem Auftreten zu dokumentieren. Meldungen aktueller Grillen-Funde aus NRW und über die Landesgrenzen hinaus können über das Beobachtungsportal OrthopteraWeb oder die dazugehörige Heuschrecken-Deutschland-App gemeldet werden. Um Verwechselungen ausschließen zu können, laden Sie nach Möglichkleit bitte Tondateien und/oder Fotos hoch.


Chronik des Arbeitskreises

Der Arbeitskreis zur Kartierung und zum Schutz der Heuschrecken in Nordrhein-Westfalen (Arbeitskreis Heuschrecken NRW) hat sich im Mai 1990 konstituiert. Die Aktivitäten im Arbeitskreis leitete und koordinierte Martin Volpers über viele Jahre (1990–2015). Im Arbeitskreis haben sich aus Nordrhein-Westfalen und angrenzenden Gebieten kommenden und an Heuschrecken- und anderen Orthopteren- interessierten und engagierten Personen zusammengefunden.

Die Ziele des Arbeitskreises sind:

  1. Erweiterung der Kenntnis der Verbreitung der Arten in Nordrhein-Westfalen - Beitrag zur Kenntnis und zum Schutz der Vorkommen, insbesondere der gefährdeten Arten
  2. Untersuchung von naturschutzrelevanten Fragestellungen, zum Beispiel im Hinblick auf Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen
  3. Unterstützung der regionalen Erfassungen und Arbeiten.

Ein erster vorläufiger Verbreitungsatlas mit Kartieranleitung und Bibliografie erschien 1994 (Volpers et al., 1995). Nach der Erstellung der 3. Fassung der Roten Liste (1999) durch den Arbeitskreis sind in die 4. Fassung der Roten Liste (Volpers & Vaut unter Mitarbeit des Arbeitskreises Heuschrecken NRW, 2011) etliche neue Erkenntnisse sowohl zur Verbreitung, der offensichtlichen Verschiebung von Arealgrenzen als auch zur Gefährdung der heimischen Heuschreckenfauna eingeflossen. Diese Erkenntnisse basieren auf der Grundlage von über 41.480 Artnachweisen, die dem Arbeitskreis vorliegen (Stand: 01.01.2009). In den Jahren nach Erscheinen des ersten vorläufigen Verbreitungsatlas wurden Heuschreckenmeldungen weiterhin gesammelt und aktualisierte Verbreitungskarten später im Internet mit einem aktuellen Stand bis etwa 2009 dargestellt.
Seit 2016 verstärkt der Arbeitskreis Heuschrecken seine Aktivitäten wieder. So werden die landesweiten Jahrestreffen mit Vorträgen und Exkursionen zum gegenseitigen Austausch und zur Information wieder durchgeführt. Geplant ist die Fortschreibung der Datenbank und die Datenerfassung über ein Meldesystem für einen Heuschreckenatlas Nordrhein-Westfalen. In diesem Online-Atlas sollen auch aktuelle Verbreitungskarten mit Kurztexten für jede Art enthalten sein. Hierbei erhält der Arbeitskreis seit 2016 die Unterstützung des LWL-Museums für Naturkunde Münster.
Ein weiteres Ziel ist die Erstellung eines Heuschrecken-Atlas für Nordrhein-Westfalen in Buchform, für den bereits Vorarbeiten vorliegen.

Der Arbeitskreis Heuschrecken NRW arbeitet ehrenamtlich und ist keinem Verein angegliedert. Er ist abhängig von der Bereitschaft möglichst vieler Mitarbeitenden, die ihre Beobachtungen und Funde von Heuschrecken in NRW dem Arbeitskreis mitteilen. Ein Interesse besteht auch an der Sammlung und Archivierung aller heuschreckenkundlichen Arbeiten aus Nordrhein-Westfalen und der Fortschreibung der Bibliografie. Zur Sammlung und Archivierung gehören neben publizierten Arbeiten auch Gutachten, Forschungsberichte oder universitäre Arbeiten wie Projektberichte und Abschlussarbeiten. Hinweise dazu nehmen wir gerne entgegen.
Über einen eigenen Verteiler werden die Mitarbeitenden und interessierte Personen durch den ein- bis zweimaligen Versand eines Rundbriefes im Jahr über Aktivitäten, Termine und Neuigkeiten informiert.

Wichtige Literatur aus Nordrhein-Westfalen

  • Arbeitskreis Heuschrecken Nordrhein-Westfalen (Hrsg.; Bearb.: Volpers, M., M., Conze, K.-J., Kronshage, A. & J. Schleef) (1994): Heuschrecken in Nordrhein-Westfalen. + Anleitung zur Erfassung, vorläufiger Verbreitungsatlas, Bibliographie. 62 S.
  • Behrens, M., Fartmann, T. & N. Hölzel (2009): Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Biologische Vielfalt: Pilotstudie zu den voraussichtlichen Auswirkungen des Klimawandels auf ausgewählte Tier- und Pflanzenarten in Nordrhein-Westfalen, Teil 1–4. Projektberichte
  • Volpers, M. & Arbeitskreis Heuschrecken Nordrhein-Westfalen (1999): Rote Liste der gefährdeten Heuschrecken (Saltatoria) in Nordrhein-Westfalen mit kommentierter Faunenliste. 3. Fassg. In: LÖBF/LAfAO NRW (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 3. Fassg. LÖBF-Schriftenreihe 17: 523–540.
  • Volpers, M. & L. Vaut unter Mitarbeit des Arbeitskreises Heuschrecken NRW (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Heuschrecken – Saltatoria in Nordrhein-Westfalen. In: LANUV (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen, 4. Fassung, 2011. LANUV-Fachbericht 36, Band 2: 489–501.

TERMINE IN NRW

JAHRESTAGUNG AK HEUSCHRECKEN NRW

11. September 2021
Ort: Biologische Station Westliches Ruhrgebiet, Duisburg

TAGUNGEN

Hier finden Sie alle Informationen zur nächsten DGfO-Jahrestagung, sowie eine Übersicht vergangener Tagungen:

KONTAKT | HEUSCHRECKEN NRW

Dr. Andreas Kronshage

LWL-Museum für Naturkunde
Bildungs- und Forschungszentrum Heiliges Meer
Bergstr. 1
49509 Recke
Tel. 05453 / 8079810

E-Mail: Andreas.Kronshage@lwl.org

Checkliste der Heuschrecken in Nordrhein-Westfalen

Ensifera - Langfühlerschrecken


Tettigoniidae - Laubheuschrecken


Phaneropterinae

Meconematinae

Conocephalinae

Tettigoniinae

Bradyporinae


Rhaphidophoridae - Höhlenschrecken


Aemodogryllinae

Troglophilinae

- keine Vorkommen -


Gryllidae - Grillen


Gryllinae

Nemobiinae

Oecanthinae

Myrmecophilinae


Gryllotalpidae - Maulwurfsgrillen


Gryllotalpinae

Caelifera - Kurzfühlerschrecken


Tetrigidae - Dornschrecken


Tetriginae


Acrididae - Feldheuschrecken


Calliptaminae

- keine Vorkommen -

Cyrtacanthacridinae

Melanoplinae

- keine Vorkommen -

Acridinae

Oedipodinae

Gomphocerinae

1    Aktuell verschollen oder ausgestorben
2    Einzelfunde synanthropen Ursprungs
3    Artstatus unklar